Wenn Bienen, Wespen und Hornissen herumschwirren - wie die Feuerwehr helfen kann

Wenn Bienen, Wespen und Hornissen herumschwirren - wie die Feuerwehr helfen kann

Jährlich erwarten die FF Traun wieder zahlreiche Einsätze zur Beseitung von Wespen, Bienen oder Hornissen. Bis zu 100 derartige Einsätze müssen wir teilweise in den Sommermonaten bearbeiten. Viele Infos und Tipps zur Selbsthilfe finden Sie auf unserer Spezialseite. Ein Einsatz der Feuerwehr richtet sich grundsätzlich danach, ob Gefahr im Verzug besteht.

© Oskar Reitberger jun.Wenn die Insekten ohne Gefahr stören (zB. im Gebüsch, am Baum,...)

Vorweg - im Gegensatz zu den Wespen und Hornissen finden sich Bienen im Stadtgebiet meist als Bienenschwärme wieder - auf Hauswänden, in Bäumen oder an den oft unmöglichsten Stellen. Oftmals sind es sodann entflogene Bienenvölker, die noch keine Unterkunft gefunden haben. In diesen Fällen ist unbedingt ein Imker zu verständigen, der das Volk aufnimmt und sicher abtransportiert. Wir tun unser Möglichstes zum Schutz unserer wertvollen Bienen - ein Bekämpfen der Tiere ist zu 100% unnötig!

Vorrangig wäre es, für die Bekämpfung von Insekten einen gewerblichen Fachmann (zB. Schädlingsbekämpfer) hinzuzuziehen. Wir raten von Selbstversuchen ab, speziell keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren. Das "Ausbrennen" hat schon zu brennenden Hausfassaden und Ähnlichem geführt. Wer es dennoch selbst in die Hand nehmen will, tut dies am besten mit ausreichend Sicherheitsabstand und Schutzkleidung und am besten Abends oder Morgens zu arbeiten, da die Tiere zu dieser Zeit in Ruhe sind. Verhalten Sie sich beim Arbeiten ebenso ruhig, schnelle Bewegungen machen die Tiere angriffslustig.

Wespennester können im Winter - wenn der Schwarm bereits ausgeflogen ist - gefahrlos entfernt werden, ein einmal gebautes Nest wird kein zweites Mal genutzt. Als effektiver Schutz wird übrigens auch gerüchteweise dazu geraten, aus einem einfachen braunen Papiersackerl ein kugelförmges "Nest" nachzubasteln und aufzuhängen.

Bei Gefahr im Verzug

Sollte Gefahr für Sie oder ihre Familie bestehen (zB. Allergiker, Kinder, Tiere), rufen Sie uns einfach an unter Tel. (07229) 61 122. Geben Sie uns bitte Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer bekannt, wir werden baldmöglichst mit ihnen einen Termin vereinbaren. Ebenso geben Sie uns bitte nach Möglichkeit bekannt, wo und in welcher Höhe/an welchem Ort sich das Nest/der Schwarm befindet. Dies erleichtert uns die richtige Auswahl evt. benötigten Spezialgeräts (zB. der Drehleiter). Bitte haben Sie Verständnis, dass die Termine meistens nur Abends vergeben werden können.

Für einen Einsatz berechnen wir Ihnen einmalig einen geringen Pauschalpreis. Sollten die Insekten nach unserem Einsatz noch immer anwesend sein, wird Ihnen der nachfolgende Einsatz kostenlos als "Garantieleistung" erbracht. Sollten sich zB. Bienen auf einem Ast in Ihrem Garten angesiedelt haben, werden wir mit einem Imker in Kontakt treten, der die fachmännische Übersiedlung arrangiert.

Wie die Feuerwehr arbeitet

Wespen, insbesondere aber Hummeln und Hornissen werden aller Möglichkeit nach eingefangen und danach im Trauner Augebiet wieder frei gelassen. Bienenschwärme werden zusammen mit einem Imker eingefangen, dieser ist dafür speziell ausgerüstet. Ist ein Übersiedeln des zB. Wespenvolkes aufgrund der Zugänglichkeit nicht möglich, müssen wir die Möglichkeit ergreifen, die Tiere zu vergiften. Hierzu ist es ausreichend, das bzw. die Einfluglöcher zu wissen. In diese wird ein Gift in Pulverform mit dem sogenannten "GPS Gaspot" der Firma Nebily eingesprüht. Das für Menschen und Haustiere ungefährliche Pulver wird durch die Tiere in das Nest eingebracht, dieses wird dann von innen her vergiftet. Bei sichtbaren Nestern steht uns ein flüssiges, ebenso ungefährliches Wespengift von der Firma CIT-Fabrik zur Verfügung.

Wespen, Hornissen oder Bienen - der Unterschied

Ein Wespenvolk zählt etwa 1.000 Tiere. Ein Hornissenvolk kommt auf etwa 300 Tiere. Zum Vergleich: Ein Bienenvolk umfasst bis zu 50.000 Tiere. Wussten Sie etwa, dass das Gift einer Biene um ein vielfaches stärker ist als das der Wespe oder Hornisse?

Süße Gerüche wie etwa von Essbarem oder Getränken oder aber auch Parfums, etwa nach der Dusche, locken vermehrt Wespen und Bienen an. Oberste Grundregel - auch wenn sie sicherlich oft schwer fällt - ist das ruhige Verhalten, keinesfalls mit den Händen herumschlagen oder nach den Tieren greifen. Die Angriffslust steigt dabei erst recht, da sich die Tiere bedroht fühlen. Daher gilt es auch, am besten die Tiere gar nicht erst durch offen stehendes Essen oder Getränke anzulocken. So können Wespen unds Hornissen zB. durch Fallobst gezielt in eine ungenutzte Ecke des Gartens gelockt und somit "umgelenkt" werden.

© Florian KollmannRund um Wespennester sollte ein möglichst großer Sicherheitsabstand gehalten werden, 3 Meter sind die Mindestgrenze. Die Nester der in Staaten lebenden Wespen, Hornissen und Hummeln sind immer einjährig. Im Spätsommer wachsen junge Königinnen und Männchen heran, die dann die Nester verlassen. 

Ebenso Hornissen bauen große ballförmige Nester, die durchaus unübliche Abmessungen bekommen können. Wie bei den Wespen besteht das Nest aus einer Hülle aus einem hauchdünnen papierförmigen Material, in seinem Inneren befinden sich die Waben mit der Königin. 

Im Falle eines Stiches

Hier sollte man als Sofortmaßnahme schnellstmöglich den Stich kühlen. Somit werden nicht nur die Schmerzen gelindert, sondern man wirkt auch einer Schwellung entgegen. Zum Kühlen eignet sich eigentlich alles, was auch wirklich kühl ist. Eine kalte Flasche oder Dose, Eiswürfel, ein Kühlaku oder ein kalter und feuchter Lappen.

Nicht jeder kann einen Wespenstich oder Bienenstich so locker wegstecken. Viele reagieren mit allergischen Reaktionen auf einen solchen Stich. Ist das der Fall oder ist es im Allgemeinen bekannt, dass eine Person allergisch gegen solche Stiche ist, so sollte man nach einem Stich nicht zögern, sofort einen Notarzt, Hausarzt bzw. generell die Rettung hinzuziehen oder ein Krankenhaus aufzusuchen.

Insbesondere für Allergiker gibt es auch spezielle Notfallsets, die unter anderem Medikamente wie einen "Epipen" enthalten, der als Erstmaßnahme in Notfallsituationen wie zB. extremer Atemnot Leben retten kann. Konsultieren Sie dazu bitte Ihren Hausarzt, er wird sie gerne darüber informieren. Keinesfalls geraten ist die Weitergabe dieser Medizinprodukte an Dritte, da man über deren Verträglichkeit nicht Bescheid weiß und noch schlimmere Auswirkungen hervorrufen kann.